ANDERSENS WELT
EIN MÄRCHENBALLETT: ANDERSENS WELT


EIN MÄRCHENBALLETT FÜR DIE GANZE FAMILIE
ANDERSENS WELT von Anna Vita und Pet Halmen nach Ágnes Balázs

Anna Vita (Choreographin), Ballett der Deutschen Oper am Rhein
Premiere am 26. 10. 2008. in Duisburg und am 7.11.2008. in Düsseldorf








Besetzung:
Dirigent: Martin Fratz
Choreografie: Anna Vita
Ausstattung und Licht: Pet Halmen
Orchester: Duisburger Philharmoniker

H. C. Andersen: Alexey Afanasiev
Gerda: Andrea Kramesová
Lina La diva: Daniela Svoboda
Hausmeister: Louis Vernal
Shakespeare: Dwayne Holliday



Die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen sind so berühmt, dass wohl kaum jemand auf den Gedanken käme, sie müssten gerettet werden. Genau davon aber handelt das Ballett Andersens Welt, das Anna Vita nach einer Erzählung der ungarischen Schriftstellerin Ágnes Balázs als Theaterereignis für die ganze Familie choreographiert.

Die Würzburger Ballettdirektorin Anna Vita, die viele Jahre in den Ballett-Compag­nien von Youri Vamos getanzt hat und seit 1997 auch eine eigene Karriere als Choreographin verfolgt, schildert Andersen in seinem Zwiespalt, statt eines berühmten Märchendichters lieber ein großer Theater­schriftsteller sein zu wollen. In einer engen Kellerwohnung unter dem Theater fristen seine Märchen­figuren - der standhafte Zinnsoldat, die kleine Meerjungfrau, die Ballerina, der Kaiser ohne Kleider und das Mädchen mit den Schwefelhölzern - ein armseliges Dasein. Sie wollen hinaus in die Welt und erhoffen sich Hilfe von Gerda, dem kleinen Mädchen, das sich aus Angst vor dem Haus­meister in den Keller geflüchtet hat. Durch sie soll das Eis, das zwischen den Märchenfiguren und ihrem Schöp­fer existiert, schmelzen. Doch da ist nicht nur die Schneekönigin, die das zu verhindern versucht. Auch die Schauspielerin Lina La Diva will nichts von Andersens Märchen wissen, weil sie gern eine Hauptrolle in einem seiner Theater­stücke spielen möchte. Am Ende gelingt es Gerda - nicht ohne Missverständnisse - den Dichter von seinem größten Talent zu überzeugen. Die Kraft der Fantasie erringt den Sieg und die Märchenfiguren finden die Gunst des Publikums.
Andersens Welt, das als zauberhaft gefühlvolles Märchenballett bereits im Hans-Christian-Andersen-Jahr 2005 am Mainfrankentheater Würzburg die Herzen der Zuschauer erobern konnte, wird nun von Anna Vita und Pet Halmen noch einmal neu erzählt. Zu Musik von Erik Satie, Francis Poulenc und Darius Milhaud entsteht eine 70-minütige neue Version des Balletts mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein, auf das sich die Märchenliebhaber jeglichen Alters freuen dürfen.


ANDERSENS WELT
NEUE VORSTELLUNG IN DUISBURG UND DÜSSELDORF



TRAILER

ANDERSENS WELT - DUISBURG - KRITIK
Ein Abend für Auge und Herz

Die Märchenfiguren werden lebendig. Szene aus „Andersens Welt”. Foto: Eduard Straub
Mit „Andersens Welt” hat die Choreographin Anna Vita an der Rheinoper Duisburg ein Märchenballett für die ganze Familie geschaffen.





Duisburg. In Duisburg ist jetzt mit „Andersens Welt” ein Märchenballett für die ganze Familie zu erleben. Auf der Grundlage einer Erzählung der ungarischen Schriftstellerin Agnes Balazs hat Choreografin Anna Vita gemeinsam mit ihrem Ausstatter Pet Halmen einen 70-minütigen Theaterabend für Auge und Herz geschaffen.

Eigentlich will Hans Christian Andersen, der im Keller eines Theaters haust, ein berühmter Dramatiker werden. Doch die kleine Gerda hilft Andersens Märchenfiguren, die hinter den beschriebenen Wänden seines Zimmers versteckt sind, zum Leben zu erwachen.
Ausstatter Pet Halmen schöpft hier aus dem Füllhorn des Theaterzauberers, bietet Fahrten von der Straße vor dem Theater hinab in den Keller und hat das ganze Märchenpersonal sehr aussagekräftig und phantasievoll kostümiert. Sogar eine Shakespeare-Büste wird lebendig und der Monarch aus „Des Kaisers neue Kleider” tritt auf.
Die Tanzsprache Anna Vitas, welche die Handlung klar und verständlich erzählt, lässt erkennen, dass Vita viele Jahre bei Youri Vamos getanzt hat. Manchmal erscheint „Andersens Welt” in seiner Form des getanzten Kunstmärchens als Variation von Vamosœ berühmter und erfolgreicher „Nussknacker”-Version. Ein kleiner Schwachpunkt des Abends ist, dass die Tode zweier Figuren recht beiläufig und ohne tänzerische Emotionen abgehandelt werden.
Die Duisburger Philharmoniker spielen unter der Leitung von Martin Fratz kurze Kompositionen von Francis Poulenc, Erik Satie und Darius Milhaud und betonen besonders den motorischen Charakter der Musik. Sehr typgerecht sind alle Rollen besetzt: Louis Vernal gibt einen schlechtgelaunten Hausmeister, der erzählend die Geschichte erklärt. Daniela Svoboda ist eine sexy-zickige Theaterdiva und Dwayne Holliday mimt ausdrucksstark die Shakespeare-Büste. Im Zentrum aber stehen Andrea Kramesova als kesse und hoffnungsfrohe Gerda und Alexey Afanasiev, der den Andersen, auch wenn es diesem schlecht geht, mit schwungvoller Eleganz tanzt.

WAZ, 27.10.2008, Rudolf HERMES



ANDERSENS WELT - DUISBURG - KRITIK
Die Märchen an der Wand

Duisburg. Es muss nicht immer Humperdinck sein: "Andersens Welt", Anna Vitas Choreografie für die ganze Familie in Duisburg.
Hans Christian Andersen lebt und seine unsterblichen Märchengestalten mit ihm. Nachtigall, Zinnsoldat und kleine Meerjungfrau: alle erwachen in den Augen der kleinen Gerda. Und auch der dicke Kaiser tanzt - ohne seine neuen Kleider - durch die armselige Kellerwohnung des Dichters, so dass sich selbst die Shakespeare-Büste auf dem Schreibpult irritiert aus der Erstarrung löst. Mit "Andersens Welt" hat Choreographin Anna Vita nach einer Novelle und einem Musical von Agnes Balázs nun ein reizendes Märchenballett auf die Bühne der Rheinoper gebracht, das bei der Premiere in Duisburg mit einhelligem Applaus aufgenommen wurde. Es muss zur nahen Adventszeit halt nicht immer Humperdinck sein.
"Und dann werd' ich ganz fröhlich", gesteht Hausmeister Leon, wenn er Andersens Märchen liest, die traurig-schönen, aus der Perspektive des Kindes geschriebenen Geschichten. Er, der den armen dänischen Dichter an seine Mietrückstände erinnern muss, ist der Moderator des Stücks. Ansonsten kommt Anna Vita, die Würzburger Ballettdirektorin, die lange Jahre bei Youri Vàmos getanzt hat, dank deutlicher und raffinierter Bildersprache ohne große Erklärungen aus. Ausstatter Pet Halmen führt uns ins Kopenhagener Stadtviertel am Theater, in dessen Katakomben Andersen wie ein Bohémien haust, der zum ernsthaften Dramatiker avancieren möchte. Seine Märchentexte hat er an die Wände gekritzelt, die plötzlich durchsichtig werden, als das Waisenmädchen Gerda (mit naiv-anrührender Natürlichkeit: Andrea Kramesová) zu lesen beginnt.
Die arme Gerda im weißen Pelzmantel
Anna Vita lässt mit leichter Hand die Märchenfiguren erwachen zu einem Leben, das nahtlos zwischen Spiel und Tanz wechselt. Zu quicklebendiger Bewegung, kräftig gewürzt mit Witz, Slapstick und Übermut, der auch den Dichter (liebenswert und differenziert: Alexey Afanasiev) erfasst, aber auch zu anmutigen oder verspielten Pas-de-deux.
Vorzüglich passt dazu die ausgewählte Musik der "Groupe des Six" von Milhaud, Poulenc und Satie in ihrer federleichten, karikierenden Handschrift und der Vorliebe für die puppenhafte Kleinform, in den zuverlässigen Händen der Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Martin Fratz turbulent, pointiert, walzerhaft oder gelassen schlendernd trefflich ausgespielt.
Zum Happy End, nachdem die eitle Diva keine Hauptrolle in Andersens Drama bekommen hat und die Schneekönigin die arme Gerda in ihrem weißen Pelzmantel umschließt, dürfen die Märchenwesen endlich aus dem Kellerloch heraus und vor dem Theater zum malerischen Schlussbild zusammenkommen. Eine Prise Rührseligkeit darf da nicht fehlen. Aber dieses 70-minütige Stück hat das Zeug zum Ballettabend für die ganze Familie.

(Kultur, 28.10.2008, Klaus Albrecht )


ANDERSENS WELT - DUISBURG - KRITIK
„Andersens Welt“ - Kinderballett von Anna Vita

Natürlich war's purer Zufall, dass Anna Vitas Märchenballett „Andersens Welt“ just an dem Tag im Theater Duisburg Premiere hatte, als die Uhren um eine Stunde zurück gestellt worden waren. Aber das passte perfekt. Denn diese Produktion der „Deutschen Oper am Rhein“ gehört eigentlich in eine frühere Zeit - als Theater für Kinder noch wirklich kindlich war, virtuelle Welten Lichtjahre entfernt lagen...
Anna Vita, viele Jahre lang Tänzerin in Youri Vàmos' Kompanie (in Dortmund, Bonn, Basel und Düsseldorf/Duisburg), leitet seit 2004 das Ballett am Mainfrankentheater Würzburg. Dort schuf sie zum Andersen-Jahr 2005 nach einem ungarischen Roman für ihre 13-köpfige Truppe ein Kinderballett auf Musik von Eric Satie, das begeisterte Aufnahme fand. Youri Vàmos lud sie daraufhin ein, eine größere Fassung für sein Rheinopern-Ballett zu erarbeiten. Als szenischer Mitarbeiter stand kein Geringerer als Pet Halmen zur Verfügung. Und die Musik sollte, um Kompositionen von Francis Poulenc und Darius Milhaud erweitert, live gespielt werden. Welche Chance!
Anna Vita hat sie sich nicht entgehen lassen und ein 70-minütiges Handlungsballett choreografiert, das absolut kindgerecht und doch auch für Erwachsene tauglich ist.
Pet Halmens Bühnenbild mit der kleinen, blauen Straße in Odense und dem Porträt des Märchendichters - wie aus einem Märchenbuchdeckel geschnitten - über der Rampe baumelnd, ist grandios. Raffiniert wird es durch die Hinterbühne mit dem Blick ins Duisburger Theater und die Kellerwohnung, in der der Dichter haust – ganz nah an dem Ort, wo er berühmt werden will: im Theater, als Dramatiker.
Dass das nicht passiert, sondern seine Märchenfiguren das Wichtigste bleiben, was er zu geben hat, dafür sorgt ein kleines Mädchen. Und Herr Shakespeare – kalkweiß, aber mitnichten aus Gips – nickt wohlwollend dazu.
Wie ätherische Wesen in hauchzarten weißen Kostümen (bis auf den drallen Kaiser mit seinen neuen Kleidern) hat Halmen die Märchenfiguren kostümiert – biedermeierlich die Menschen. Getanzt und musiziert (Duisburger Philharmoniker unter Martin Fratz) wird schwungvoll. Alexey Afanasiev ist der perfekte Andersen, Andrea Kramesová das entzückende kleine Mädchen Gerda, Daniela Svoboda eine hochelegante, eiskalte Schneekönigin (im weißen Pelz) und Diva (in schwarz), Dwayne Holliday die köstlich wackelkopfige Shakespeare-Büste.
Eine glänzende Idee ist die Einfügung des Theaterhausmeisters. Er erzählt ganz genau, worum es eigentlich geht – noch dazu mit ausgesucht eleganten, flüssigen Formulierungen und durchaus erfrischend fröhlich. Aber leider verstand man Louis Vernal wegen des Tempos und Akzents bei der Premiere nicht allzu gut. Das lässt sich ändern. Denn dieses Ballett ist sozusagen das Weihnachtsmärchen der Rheinoper. Die Düsseldorfer Premiere ist bereits am 7. November.
„Empfehlen Sie uns weiter!“ stand auf der Premiereneinladung. Aber gern doch!

(Marieluise Jeitschko - http://www.tanznetz.de/kritiken. - Duisburg, 28.10.2008)


ANDERSENS WELT - DÜSSELDORF - KRITIK
Verzaubert in Andersens Welt

Die Rheinoper Düsseldorf bietet in Ballett für Kinder und Erwachsene. Dort gibt es ein Wiedersehen mit so beliebten Märchenfiguren wie der kleinen Meerjungfrau oder dem Mädchen mit den Schwefelhölzern.
DÜSSELDORF - Sie sind alle dabei: der Zinnsoldat, die kleine Meerjungfrau, der Kaiser ohne Kleider, die dicke Ballerina, der Sandmann und das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Der eine stramm und steif, die andere grazil und flatterhaft, der Kaiser dick, nackt, und immer zu Slapstick-Szenen aufgelegt. Allesamt Figuren aus Hans Christian Andersens Märchen.
Im Märchenballett „Andersens Welt“ von Choreografin Anna Vita werden sie zu neuem Leben erweckt. Pet Halmen hat für alle fantasievolle Kostüme geschaffen, die nicht nur in Kinderaugen ein Staunen zaubern. Märchenhaft gestaltet er auch die Bühne an der Rheinoper. Transparente Vorhänge und raffiniert gesetztes Licht lassen die Wände zeitweilig durchsichtig erscheinen. Man könnte meinen, die Fabelwesen der Märchen würden in ihrer ätherischen Flüchtigkeit direkt aus der Wand in Andersens armselige Kellerwohnung treten: Die Illusion ist perfekt.
In seltener Übereinstimmung ergänzen sich Choreografie, Bühne und Kostüme in Anna Vitas Ballett. Doch die Story dahinter (nach einer Novelle von Ágnes Balázs), mit den verschiedenen Ebenen von Realität und Fantasie, ist für kleine Kinderseelen kaum zu fassen: Eigentlich will Andersen Theaterschriftsteller sein. Das Mädchen Gerda, das ihn verehrt, will ihn davon abbringen. Deshalb verbündet sie sich mit seinen Märchenfiguren, um ihn schließlich zu dem großen Märchenerzähler zu machen, als den wir ihn heute kennen.
Um der verwickelten Geschichte folgen zu können, erläutert ein Erzähler den Fortgang der Story. Hilfreich ist auch die experimentelle, manchmal provokante Musikmischung von Satie, Poulenc und Milhaud, die Martin Fratz mit den Duisburger Philharmonikern beisteuert. Und es passt auch, dass die Story mit viel Humor und urkomischem Slapstick erzählt wird. Während Alexey Afanasiev den Andersen sehr überzeugend als ernsthaften Menschen tanzt, gerät um ihn herum die Welt aus den Fugen: sein Schreibpult mit der Shakespeare-Büste beginnt zu wandern, die Büste wird lebendig und kommentiert (wenn er wegschaut) pantomimisch sein Verhalten: Beste Ballett-Comedy. Großartig auch, wie Andrea Kramesová die Gerda im Übergang zur Adoleszenz tanzt. Eben noch der Märchenwelt verhaftet, löst sie sich durch den Kampf für Andersen aus ihr, und ihre kindliche Fantasie erstirbt. Folgerichtig stirbt sie auch auf der Bühne. So kann dieser äußerst unterhaltsame Ballettabend, der vom Bewegungswitz der Tänzer vorangetrieben wird, am Ende doch noch, ebenso wie die Märchen selbst, eine wirksame Kraft auf den Zuschauer haben.

(Klaus Keil - Kölnische Rundschau - 10.11.08)


Ein Theaterstück mit Tanz und Musik
Wenn Puppen lebendig werden

Meinfranken Theater - Würzburg
2005 November 20

Von Anna Vita nach Ágnes Balázs: Andersens Welt

Choreografie: Anna Vita
Musik:Erik Satie
Bühne:Herbert Buckmiller
Kostüme: Andrea Meinköhn
Dramaturgie: Boris Wagner


Kritik von
Mainfranken Journal
:

Würzburg - Können Puppen sprechen, ohne zu reden? Und lebendig werden? In der Weihnachtsgeschichte "Andersens Welt" erleben große und kleine Zuschauer Wundersames. Das zauberhafte Tanzstück nach einer Erzählung der Ungarin Agnes Balazs feierte eine umjubelte Premiere im Würzburger Mainfranken Theater.

Mucksmäuschenstill staunten die Besucher in die dunkel-verschneite Nacht auf der Bühne. Die kleine Gerda, ein fröhliches Mädchen, das kreuz und quer über die Bühne wirbelt, zwirbelt seine Zöpfe und springt in alle Himmelsrichtungen - bis seine geliebte Großmutter stirbt. Nun ist es mutterseelenallein auf der Welt, muss auf der Hut sein vor dem Schnaps schluckenden, ständig maulenden Hausmeister. Er ist der Einzige, der ein paar Sätze spricht (Andreas Anke). Am Ende der Geschichte, die sich wie ein in Bewegung geratenes Bilderbuch aufblättert, wird auch er vom Märchenzauber gefangen sein und voller Überzeugung auf die Flasche verzichten.

Gerda, temperamentvoll und mit breiter Ausdruckspalette getanzt von der neu ins Ensemble der Ballettkompagnie aufgenommenen Britin Caroline Matthiessen, flüchtet sich vor ihm in die Kellerwohnung des dänischen Dichters Hans Christian Andersen (Sven de Baets bewegt sich herzerfrischend, humorvoll, komisch, gelegentlich ernst), der ein berühmter Theaterschriftsteller werden will. Gerda staunt nicht schlecht, als seine Puppen, alles Figuren aus den Andersen-Märchen, zum Leben erwachen und allerlei Schabernack treiben.

Anna Vita, Ballettdirektorin des Mainfranken Theaters, hat für dieses Weihnachtsmärchen eine wunderbare Musik ausgewählt. Eric Saties teils vom Piano (Marina Müller), teils vom Band gespielte Klangfolgen harmonieren mit ihrer Choreografie, als gehörten sie ganz selbstverständlich zusammen. Den Tänzerinnen und Tänzern liefern sie den Boden für individuelle Ausdrucksmöglichkeiten, die sie in den Solotänzen, im Ensemble und im Pas de Deux nutzen und dabei ihr klassisches Können zeigen.

Annelie Chasemore als Schneekönigin, der standhafte Zinnsoldat (Jérôme Gosset), die Ballerina (Ako Nakanome), Sophie aus "Die Blumen der kleinen Ida" (Kerstin Knoll) und Ole aus "Ole Luk-Oie" (Ivan Alboresi) geben ihren Figuren Charakter und Profil.

In den sechzig abwechslungsreichen Minuten gibt es immer wieder Action oder atemlose Spannung (Dramaturgie: Boris Wagner). Etwa wenn die Schneekönigin ihren eiskalten Hauch über die Puppen weht, oder wenn die Passanten auf der Straße - aus der Perspektive der Kellerwohnung sind nur ihre Füße zu erkennen - im Walzertakt vorbei eilen (Kostüme: Andrea Meinköhn). Es ist die Melancholie, der besondere Hauch von Traurigkeit, die Andersens Märchen so beliebt gemacht haben und die auch in dieser Ballettproduktion spürbar werden.

Von Ursula Düring


Gerda
Caroline Matthiessen

"Gerda temperamentvoll und mit breiter Ausdruckspalette getanzt von der neu ins Ensemble der Ballettkompagnie aufgenommenen Britin Caroline Matthiessen."


Andersen
Sven de Baets

"Sven de Baets bewegt sich herzerfrischend, humorvoll, komisch, gelegentlich ernst."


Die Puppen
J. Gosset, A. Nakanome, K. Knoll, I. Alboresi

"Der standhafte Zinnsoldat (Jérôme Gosset), die Ballerina (Ako Nakanome), Sophie aus "Die Blumen der kleinen Ida" (Kerstin Knoll) und Ole aus "Ole Luk-Oie" (Ivan Alboresi) geben ihren Figuren Charakter und Profil."


Gerda und Die Schneekönigin
Caroline Matthiessen und Annelie Chasemore

"In den sechzig abwechslungsreichen Minuten gibt es immer wieder Action oder atemlose Spannung..."